Schon während des dualen Erststudiums hatte Daniela Eder erste Projekte geleitet, bei der Telekom war sie bald weiter aufgestiegen. Doch dann entschied sie sich wieder für den Seminarraum. Auch beruflich stellte sie sich damals um: Aus der Führungsposition wechselte sie in eine Teamposition, allerdings mit weltweiter Relevanz. Das vielschichtige Marktgeschehen wollte sie besser begreifen. Das brachte sie wieder in den Hörsaal. Zehn Jahre nach diesem Zweitstudium am ISM Campus Köln blickt sie zurück: Was waren Daniela Eders Meilensteine?

Vor einem Jahrzehnt hatte sich Daniela Eder nach einem Dualen Studium entschlossen, berufsbegleitend im Master weiter zu studieren. In Köln am Mediapark hatte die ISM gerade einen neuen Campus eröffnet – Daniela Eder war unter den ersten Studienstartern. Beruflich war sie unterwegs im Umfeld des IT-Produktmanagement und wollte sie ihr praktisches Wissen um den akademischen Aspekt erweitern - konkret: „Es ging mir darum, ein breiteres Verständnis für die Marktgestaltung zu entwickeln.“

 Stellhebel im Management besser kennenlernen

Als praxiserfahrene Alumna erhielt sie schon ab dem 3. Semester das Angebot, an der ISM parallel zu unterrichten. Das verlockende Angebot lehnte sie jedoch ab: „Das wäre damals zu viel gewesen, neben Vollzeitjob und Studium samstags.“ Sie war zuvor schnell aufgestiegen in Leitungspositionen. Dann hielt sie inne, wechselte wieder in eine Position im Team. Ein Schritt zurück? So empfindet sie es nicht, sondern betont, die bewusste Entscheidung: „Ich wollte im Konzern den strategischen Blick auf Unternehmensführung und Mitarbeiterentwicklung erweitern.“

 Arbeits- und Lernzeiten bewältigen

Aus dem berufsbegleitenden Studium ist ihr bis heute besonders das strategische Instrumentarium im Management wichtig geblieben, und sie findet: „Insgesamt war die Qualität der Lehre höher als im Erststudium. Beim Auslandsaufenthalt, den die ISM vermittelt hat, konnte ich in Dublin mein Netzwerk sehr ausbauen und bekam auch da neue Blickwinkel auf die Fachthemen vermittelt.“

Wie man die Zusatzarbeit, die das berufsbegleitende Studium mit sich brachte, mit dem Beruf verbindet, war eine wichtige Frage: „Das bedeutete natürlich, weitere Stoßlernzeiten einzuplanen und zu erkennen, wie man mit den eigenen Kapazitäten haushalten muss.“ Diesen Lerneffekt beherzigt sie bis heute, mit einer Arbeitswoche von häufig weit mehr als 50-Stunden. Sie weiß um den Wert, auch mal eine längere Pause einzulegen, zum Beispiel über ein Sabbatical: „Ich kenne meine Ressourcen und weiß, wann ich sie erneuern muss.“

 Ein Jahrzehnt später

Zehn Jahre sind seit ihrem Abschluss am ISM Campus Köln vergangen. Ein Blick zurück: „Damals war der Campus viel kleiner, wir haben mit einem Drittel der Größe angefangen – im unteren Stockwerk gab es quasi nur den Teil zur rechten Seite. Bereits während meiner Studienzeit an der ISM ist der Campus dann um die linke Hälfte gewachsen.“ Später kam der Bereich im 4. Stock dazu.

Die Möglichkeit zu lehren, ergab sich erneut. So stand Daniela Eder kurze Zeit nach ihrem Abschluss parallel zum Beruf bald wieder im Hörsaal – erstmals neu als Dozentin. „Manches Mal waren die Studierenden sogar älter als ich selbst, schmunzelt die Mitdreißigerin. „Ich unterrichte allerdings bewusst nur Studierende in dualen und berufsbegleitenden Studiengängen. Bei ihnen sehe ich, dass die Qualität und die Motivation unverändert hoch sind. Zudem kann ich mich mit dieser Zielgruppe besser identifizieren.“ Die je eigenen Bedürfnisse und Erwartungen der neuen Studiengruppen leiten sie bei ihrer Dozententätigkeit: „Ich versuche, mit verschiedenen Methodenansätzen und Abwechslung, aber auch mit klarer Kommunikation dafür zu sorgen, dass Inhalte hängen bleiben.“ Dafür erwartet sie von den Studierenden auch eine hohe Qualität bei den Prüfungsleistungen.

Aufs Teamgefühl achten

Es beeindruckt sie, wie gut ihre Studierenden heute methodisch mit Internettools und Webinstrumenten vertraut und wie flink sie bei den Anwendungen sind. „Auch künstliche Intelligenz sehe ich als guten Unterstützer für sie, rate aber dazu, unbedingt die KI-Ergebnisse zu checken.“

Obwohl Daniela Eder selbst ein Fan hybrider Büros ist, arbeitet sie viel und gerne gerade vor Ort im Unternehmen. Für die sogenannte Generation Z schätzt sie diese Entwicklung jedoch zwiespältig ein: „Angesichts der weit verbreiteten hybriden Arbeitsweise haben sehr junge Berufstätige kaum noch die Chance, ein Teamgefühl zu entwickeln und sind laut Studien schneller bereit, den Job zu wechseln.“ Deshalb empfiehlt Eder, junge Kolleginnen und Kollegen im Berufsleben stark zu unterstützen, damit sie gut auffangen werden und sich auch emotional an ein Unternehmen besser angebunden fühlen.