Zu viel Fachjargon und Buzzwording senkt das Arbeitsengagement und führt zu einem höheren Risiko für Burn-out. Zu diesem Ergebnis kommt ISM-Alumnus Alexander Elia in seiner Masterarbeit, in der er gemeinsam mit Dr. Nico Rose rund 650 Beschäftige zum wahrgenommenen Bullshit-Level und dessen Auswirkungen in Unternehmen befragt hat. Was es mit dem Begriff auf sich hat und wie mit Organizational Bullshit umgegangen werden kann?


Wie Bullshit-Artists kommunizieren

Der Begriff Bullshit-Kommunikation steht in der Organisationspsychologie für das Kommunizieren mit irreführenden Aussagen und inhaltslosem Buzzwording. Um beispielsweise unangenehmen Gesprächen aus dem Weg zu gehen oder sich vor anderen zu behaupten, schmeißt der Bullshit-Artist mit Anglizismen, Fachjargon und Abkürzungen um sich. "Es ist eine Strategie zur Erhöhung der Selbst- und Fremdwahrnehmung und bringt oft Vorteile in sozialen Beziehungen", sagt Alexander. Nicht selten führt Bullshitting aber auch zu negativen Nebeneffekten, wie der Wahrheitsverdrehung. Bullshit-Kommunikation lässt sich besonders häufig im vertrieblichen Bereich finden. Aber auch in anderen Branchen kann es auftreten, vor allem in Business-Meetings.


Wie Bullshit und Arbeitsengagement zusammenhängen  

Zur Messung des Bullshit-Levels in Unternehmen haben englische Forscher eine Methode entwickelt, auf dessen Grundlage Alexander rund 650 Beschäftigte nach dem wahrgenommenen Bullshit-Grad befragt und einen Zusammenhang zwischen Bullshit-Kommunikation und dem Engagement von Mitarbeitern ermittelt hat. Die Ergebnisse zeigen, dass ein hohes Bullshit-Level das Engagement der Arbeitnehmer senkt und zu einer erhöhten Irritation führt. Die psychische Irriation stellt dabei eine Art der Arbeitsbelastung dar, die in erhöhter Form als Vorstufe von Burn-out gilt. Unternehmen, in denen Buzzwording, Fachjargon und Anglizismen an der Tagesordnung sind, sorgen damit für ein höheres Risiko, an Burn-out zu erkranken.    


Wie mit Organizational Bullshit umzugehen ist

Um Buzzwording entgegenzuwirken, sind ein Nachfragen, was mit dem Gesagten gemeint ist und das Vermeiden von unnötigen Meetings sinnvolle Strategien. Führungspersonen sollten außerdem dafür sorgen, dass Fachjargon nur dann eingesetzt wird, wenn es die Arbeit für alle erleichtert und für eine präzise Kommunikation genutzt wird, wie beispielsweise in der Medizin. Andernfalls sollte in der internen Kommunikation darauf verzichtet werden.