Fasziniert von der Offenheit und den unzähligen Möglichkeiten, stand für Kristina Paleafei noch während ihres Auslandssemesters fest: Sie will wieder nach Hawaii. Nach ihrem Studienabschluss in Global Brand & Fashion Management lebt sie heute im Inselparadies und arbeitet nach einer Tätigkeit für Google an der ISM-Partnerhochschule Hawaii Pacific University.


Kristina, du hast dein Bachelor-Studium in Global Brand & Fashion Management 2018 abgeschlossen. Wie kam es dazu, dass du anschließend nach Hawaii gegangen bist?

Das ist tatsächlich eine ziemlich verrückte Geschichte. Ich bin zur ISM an den Campus Hamburg gegangen und habe mich dort für den Global Track angemeldet, sprich 7 Semester. Mein erstes Auslandssemester im 4. Semester habe ich in Rom verbracht, an der American University of Rome. Danach habe ich geschaut, wo ich mein 7. Semester verbringen kann. Ich wollte schon immer in die USA. Während der Bewerbungsphase war dann auch der damalige International Admissions Counselor der Hawaii Pacific University an der ISM und ich hatte die Möglichkeit, ein 1:1 Gespräch mit ihm zu führen. Dieses Gespräch hat mir den letzten Motivationsschub gegeben, sodass ich meine Koffer packen und loswollte. Kurze Zeit später war es dann auch tatsächlich endlich soweit und ich durfte das erste Mal in die USA fliegen - mein lang ersehnter Traum!



Hast du schon immer ein Leben im Ausland angestrebt? Was hat dich am meisten motiviert und wovor hattest du vielleicht auch Sorge?

Ja, tatsächlich wollte ich schon immer ins Ausland, weil ich einfach das Gefühl habe, dass es mehr Chancen und Möglichkeiten im Ausland gibt. Gerade in den USA hat man die Chance, gesehen zu werden, promoted zu werden und aufzusteigen - auch im jungen Alter. Immer wenn ich mir Unternehmen in Deutschland angeschaut habe, habe ich gesehen, wie schwer es ist, aufzusteigen und dass man teilweise Jahrzehnte arbeiten muss, um in den Vorstand zu kommen. In den USA geht das alles viel schneller und wenn du gut bist und das Unternehmen in dir Potenzial sieht, dann steht dem Aufstieg absolut gar nichts entgegen und teilweise schafft man Karrieresprünge im ersten Jahr. Das Arbeitsklima ist einfach ein anderes und alle sind offener für neue Ideen und Veränderungen. Sorgen sind natürlich die, dass man so weit weg von zu Hause ist und nicht mal eben so in seine Comfort Zone kann. Man muss sich eine komplett neue Comfort Zone aufbauen und man hat keine Garantie, dass es gut wird. Du kennst dich nicht aus und weißt nicht, ob du eventuell scheitern wirst und keiner wäre da, um dich aufzufangen. Aber dies ist was mich einfach gestärkt hat, noch mehr Gas zu geben, weil ich es beweisen will, dass man als International in den USA auch weit kommen kann. Das habe ich mir zum Ziel gemacht und werde dafür arbeiten.


Wie hast du deinen Berufseinstieg in den USA gestaltet?

Während meines Masterstudiums habe ich als „Graduate Assistant“ im „Office of Study Abroad and International Exchange Programs“ gearbeitet. Diese Position war wie das International Office an der ISM. Das Office, wo ISM Studierende hingehen und sich über Partnerunis erkundigen und ihr Auslandssemester planen. Genau das habe ich mit den HPU Studenten gemacht. Ich habe mich mit ihnen getroffen, alle Fragen rund um ein Auslandssemester beantwortet und ihnen geholfen, die Bewerbungsunterlagen zusammenzustellen. Es hat mir super viel Spaß gemacht, weil ich alles zurückgeben konnte - meine Erfahrungen mit einem Auslandssemester und der Umstellung auf ein fremdes Land. Ich habe mich auch tatsächlich mit Studierenden unterhalten, die sich für ein Auslandsemester in Deutschland interessierten und konnte ihnen sehr viele Insights geben. Des Weiteren habe ich auch im 3. Mastersemester ein Praktikum in einer Consulting Firma absolviert, welche sich auf Family Owned Business spezialisiert hat. Ich habe dort als Praktikantin in allen Bereichen gearbeitet. Es hat mir Spaß gemacht, in Family Owned Businesses reinzuschnuppern und zu sehen, mit was für Challenges sie sich befassen.


 

Zuletzt warst du als Content Reviewer bei Vaco für Google tätig. Wie sah deine Tätigkeit dort aus und was machst du heute?

Durch Vaco habe ich tatsächlich bei Google gearbeitet. Vaco ist eine der Firmen, die Auftragnehmer für Silicon Valley Companies stellt. Ich war bei den Search Ads tätig und habe alle Werbeanzeigen gegenüber Policies und Guidelines, die Google eingeführt hat, geprüft. Ich war im Englisch/Deutsch/Russisch-Team tätig und bekam täglich um die 800 Werbungen, sowohl Text als auch Image, die ich auf verschiedene Merkmale überprüft habe. Allerdings hat sich zuletzt eine neue Rolle für mich ergeben, für die ich absolut brenne. Ich bin nämlich wieder an die Hawaii Pacific University zurückgegangen, um dort als Assistant Director of Admissions zu arbeiten. In dieser Stelle repräsentiere ich die HPU an High-Schools in Hawaii, Kalifornien, Texas und Arizona. Zu Deutsch kann man das mit einer Studienberatung gleichsetzen. Zu meinem Schwerpunkt gehören “transfer and nursing students”. Transfer students sind die, die im Laufe des Studiums ihre Uni wechseln wollen. Dazu gehört, dass ich ihre Zeugnisse überprüfe und schaue, welche Kurse bei uns anerkannt werden könnten. Gerade in den USA gibt es viele High School Absolventen, die zuerst zum Community College gehen und dann zur University. Nursing Students sind gleichzusetzen mit Krankenpflegern und Doktorassistenten. Da geht es darum, dass die Studierenden bestimmte Kurse abgeschlossen haben müssen, um an der HPU den Bachelor of Science in Nursing starten zu können. Dieser Studiengang ist extrem beliebt, es ist aber auch extrem schwer, reinzukommen und wir achten auf viele Faktoren. Zu meinen alltäglichen Tätigkeiten gehört es, die Bewerbungen durchzugehen, Studierende anzunehmen oder abzulehnen, Infoveranstaltungen durchzuführen oder Events vorzubereiten. Mir macht es einfach riesig Spaß, mit Studierenden zu arbeiten und ihnen zu helfen, sich für die richtige Uni zu entscheiden.

 

 

Was begeistert dich besonders an Hawaii? Wie sieht dein Leben abseits der Arbeit dort aus?

Ich denke es gibt nichts Bestimmtes, was mich besonders auf Hawaii begeistert. Es ist einfach das Gesamtpaket. Ich fühle mich wohl und bin sehr glücklich, da ich mir hier ein Leben aufgebaut habe. Natürlich spielt das Wetter eine ziemlich große Rolle. Zusätzlich ist es toll, in der Natur zu sein und egal wo man hinschaut sieht man entweder Berge, Palmen oder den Ozean. Es ist tatsächlich wahr, dass es den „Aloha Spirit“ gibt. Die Menschen sind rundum zufrieden und strahlen das aus. Natürlich ist das Leben auch extrem teuer hier, aber das ist „the price you have to pay for a life in paradise”. Abseits der Arbeit habe ich tatsächlich nicht allzu viel Zeit für irgendwas, weil ich einfach sehr viel arbeite. Ich versuche dennoch ab und zu an den Strand zu gehen, Wandertouren zu machen oder im Ozean zu schwimmen. Ansonsten bummle ich auch gerne durch die Straßen. Ich unterhalte mich auch tatsächlich sehr oft mit deutschen ISMlern, die kurz davor stehen, an die HPU zu kommen. Sowas macht mir auch extrem viel Spaß.



Vielen Dank für deine Einblicke in deine Arbeit und dein Leben auf Hawaii, Kristina.