Mit ihrem Vitamin-Start-Up carefuel will Vanessa nicht nur ein positives Erlebnis für die Frau schaffen, sondern auch das Thema FemCare und Female Empowerment vorantreiben. Im Interview erzählt sie über ihre Motivation, Visionen und Erfolgsrezepte.




Vanessa, „FemCare aus Leidenschaft“ ist das Motto von carefuel. Was genau macht carefuel zu einer FemCare Brand?

Mit carefuel wollen wir Frauen eine Möglichkeit geben, sich von innen zu stärken. Wir wollen Frauen in unterschiedlichen Lebensbereichen unterstützen und eine echte Alternative bieten, sich wieder wohlzufühlen. Hierbei sind wir stetig in einer Entwicklungsphase und wollen unterschiedliche Bereiche abdecken – vom Zyklus bis hin zur Schwangerschaft. Ich möchte Frauen helfen, sich von innen zu stärken, ohne dabei den Genuss und Lifestyle zu verlieren. Ziel ist es, die täglichen Herausforderungen als Frau zu meistern und dadurch jeden Tag in vollen Zügen zu genießen.


Warum hast du dich dazu entschieden, eine FemCare Brand zu gründen? Und warum ist dir das Thema FemCare besonders wichtig?

Im Kern steht FemCare für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Frau. Und das ist auch unser Ansatz. Dabei sehen wir uns aber nicht nur als Unternehmen, sondern auch als Ratgeber und beste Freundin. Für uns ist das Thema FemCare so wichtig, weil es am Ende um Vieles mehr geht. Es geht um Female Empowerment, um Aufklärung und im Allgemeinen um den Körper der Frau. Und hier wollen wir unseren Beitrag leisten. Es wird mittlerweile zum Glück mehr und mehr über gewisse Themen wie bspw. die Periode und den weiblichen Zyklus gesprochen. Nichtsdestotrotz muss immer noch sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ich möchte mit carefuel ein Begleiter zur Stärkung der Frauen sein und eine Brand schaffen, mit der sie sich auch identifizieren können.


Welche Vision hast du für carefuel und das Thema FemCare bzw. Female Empowerment?

Immer noch sind ca. 2/3 der Nahrungsergänzungsmittelprodukte auf traditioneller Basis (Tabletten und Kapseln). Das möchten wir nachhaltig mit unseren Liquids ändern. Vitamine sollen endlich wieder Spaß machen und sich einfach und schnell in die eigene Routine integrieren lassen. Wir wollen Frauen auf ihrem Weg begleiten und ihnen für ihre täglichen Herausforderungen natürliche und innovative Produkte anbieten, die sie in jeder Lebenslage unterstützen. Denn alles beginnt im Inneren des Körpers. Wir wollen die Nahrungsergänzungsmittelbranche entstauben und verzaubern. Ich glaube, das ist ein langer Weg und wird einige Zeit dauern. Wir wollen hier gerade im Female Health Bereich viel Aufklärungsarbeit leisten und Themen rund um den Körper der Frau enttabuisieren. Des Weiteren möchte ich persönlich Frauen ermutigen, ihren eigenen Weg zu gehen und mit Klischees rund um den weiblichen Körper brechen.


Wie hast du als Frau die Gründung deines eigenen Start-Ups erlebt? Und wie hat dein Umfeld auf deine Start-Up-Idee und Gründung reagiert?

Mein Umfeld und auch meine damaligen Kolleg*innen haben toll und sehr unterstützend auf meine Gründung reagiert. Ohne den Rückhalt meiner Familie und meiner Freunde wäre ich den letzten Schritt zur Gründung sicher nicht gegangen. Vor allem die Unterstützung meines Freundes hat mich bestärkt das Risiko einzugehen. Ich finde es immer wieder erschreckend, dass nur 13% der Gründer*innen weiblich sind. Eine niedrige Zahl. Es wird sehr viel getan, um diese Zahl nach oben zu treiben. Es gibt viele Gründerinnen Plattformen und Netzwerke. Hier kann man sich mit anderen weiblichen Gründern austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Das hilft sehr, vor allem um sich auch fachlich auszutauschen. Es ist wichtig, ein Netzwerk aufzubauen. Es gibt viele Momente im Start-up-Aufbau, an denen man nicht weiterweiß oder einen Rückschlag erlitten hat. Da ist es sehr wichtig, sich Rückhalt aus der Familie und seinem Freundeskreis zu holen.


Was hast du selbst gemacht, um dir als Unternehmerin einen Namen zu machen?

Wir haben Ende letzten Jahres eine Crowdfunding Kampagne gestartet und hierbei sehr viel Pressearbeit geleistet! Dabei habe ich immer und immer wieder meine Geschichte erzählt und von unserer Mission bei carefuel berichtet. Ich habe gelernt, dass man nicht entdeckt oder gefragt wird. Man muss für seine Sichtbarkeit selbst verantwortlich sein. Ich berichte viel auf LinkedIn über meinen Weg als Gründerin und carefuel. Das hilft viel im Bereich Personal Branding und erweitert das Netzwerk. Hier lernt man viele interessante Leute kennen, die einem wieder unbekannte Türen öffnen. Am Anfang meines Gründertums habe ich Netzwerken nicht so richtig gemocht. Mittlerweile finde ich es super, weil man so tolle und inspirierende Menschen kennenlernt und immer wieder was dazu lernt.


Welche Tipps würdest du anderen Frauen in Bezug auf Selbstvertrauen, Wohlbefinden und Erfolg mit auf den Weg geben?

Es gibt zwei Dinge, die ich in den letzten 1,5 Jahren lernen musste. Das Erste ist geduldig zu sein. Erfolg braucht Zeit. Es gibt diesen Spruch: „Gründen ist ein Marathon – kein Sprint“ – dem kann ich zu 100% zustimmen. Wir hatten bei carefuel gerade am Anfang in der Entwicklungsphase sehr viel Leerlauf und mussten oftmals warten. Ich habe gemerkt, dass man an sich selbst den größten Anspruch hat und manchmal brauchen die Dinge einfach länger. Meine zweite Lernerfahrung ist die, dass es im Zweifel die anderen auch nicht besser wissen. Ich musste mich sehr schnell daran gewöhnen, selbst und allein Entscheidungen zu treffen. Dies kannte ich aus der Beratung nicht. Dort haben wir meistens nur Empfehlungen ausgesprochen, aber selten Entscheidungen getroffen. Bei carefuel musste ich mich oft auf meinen Instinkt verlassen, habe aber oftmals auch einfach Menschen nach ihrer Meinung gefragt und mich ausgetauscht. Das hilft sehr, gerade bei komplexen Entscheidungen.




Zur Person

Vanessa Schäfer hat 2017 ihr Masterstudium in Psychology & Management an der ISM absolviert und nach ihrem Abschluss zunächst eine Rucksack-Tour durch Südostasien gemacht. 2018 ist sie beruflich in der Unternehmensberatung bei PwC durchgestartet. Vor einem Jahr entschied sie sich schließlich dazu, ihr eigenes Start-Up zu gründen, mit dem sie die Nahrungsergänzungsmittelbranche revolutionieren und das Thema FemCare und Female Empowerment stärken will.